Donnerstag, 12. September 2013

Das Phantom der Oper - Gaston Leroux


Autor: Gaston Leroux
Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. April 1999)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423202696
ISBN-13: 978-3423202695
Leseprobe: bei amazon
Preis: unbekannt






Der Originalroman, auf dem das erfolgreichste Musical der Welt basiert.

[ Liebe, Mysterium, und ein künstlerisch vielfältiger Schauplatz vereinen sich zu einen wundervollen Werk von Gaston Leroux. Das Phantom der Oper, was jedem wenigstens vom Hören bekannt ist, erlebt in diesem Roman seine ganze Entfaltung.]

Eingeleitet wird die Atmosphäre bereits durch ein simples aber vielsagendes Cover, welches einen Mann mit einer Frau unterirdisch im sanften Kerzenlichte abbildet. Die beiden Personen stellen unverwechselbar Christine Daaé und den Protagonisten, Erik als die Verkörperung des Phantoms der Oper, dar. Jene befinden sich in dem schauerlichen Untergrund der Oper, des Rückzugortes, Nein sogar des Wohnortes, des eigenen Reiches, Eriks, welches durch den Kerzenschein, zum einen eine romantische und zum anderen eine gruselige Atmosphäre schafft. Damit wird man bereits auf die Atmosphäre eingestimmt, und kann sogleich guten Gewissens mit dem Lesen beginnen.

Das Werk Leroux handelt von einer ergreifengen Dreiecksgeschichte zwischen Christine Daaé, ihrem Kindheitsfreund und gleichzeitig großen Liebe Raoul de Chagny, sowie Erik dem Phantom der Oper, der sich unsterblich, und das kann man gar wörtlich nehmen, in Christine verliebt hat. Ohne Vorwarnung, ist man nach dem Prolog, auch schon mitten im Geschehen, wo man auf die Mythen über das Phantom der Oper stößt, das sein Unwesen in der Pariser Oper treibt. Ein Toter wurde aufgefunden, ohne dass die Tatwaffe für seinen angeblichen Selbstmord durch einen Strick aufzufinden ist, und überall erblickt man eine finstere Gestalt mit einer Totenkopfmaske.

Mehr will ich vom Inhalt, den man hier auch grob durchlesen kann, nicht verraten, da ich euch zum selber lesen motivieren möchte.

Ich persönlich finde "Das Phantom der Oper" ist ein sehr gelungener Kriminalroman, welcher mich von der ersten bis zur letzten Seite gebannt hat, und selbst dann wenn ich grad' nicht gelesen habe, beeinflusst hat. Aufgrund dessen, dass es platonisch, und trotz Todesopfer und Tötungsdelikte,  relativ gewaltfrei geschrieben ist, würde ich sagen, dass man es mit 12 Jahren ungefähr lesen kann, obgleich der Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig ist. Um auch gleich beim Thema Schreibstil Fuß zu fassen, ist wohl zu erwähnen, dass jener mir sehr zusagte. Dieser harmonierte eins zu eins zum Inhalt und unterstrich mit der Wortgewandheit die musikalisch französische Kunst. Zugleich war der gewöhnungsbedürftige Schreibstil, womit ich das hohe Niveau meine, ein authentischer Beitrag zum Mysterium um die unerklärlichen, magischen Geschehnisse, die das ganze Buch ausschmücken. Somit wurde ein sehr gutes Hineinversetzten in das Buch  ermöglicht, da auch alles ausführlich und detailliert gehandhabt wurde. Seine Schönheit erlangt das Buch aufgrund der inhaltlichen rhetorischen Mitteln. Besonders häufig tauchen Oxymorons auf die dem ganzen ein "Sein oder nicht sein"-Charakter einverleiben. Dieses Oxymoron findet besonders bei dem Phantom gebrauch. Somit ist jener der eine Engelsgleiche Stimme aufweist, die Hässlichkeit in Person. Des Engels Seele im Teufels Leib, oder auch einfach 'Engel der Musik'. Denn Musik kann in all ihrer Vielfalt sowohl dem Himmel als auch der Hölle gleichen. Und obgleich das Phantom auch großzügig ist und sich aus Nächstenliebe für andere einsetzt, so ist er ein Schuft, dessen Verrücktsein und Genie für unschuldige  Tote, wie auch andere Schandtaten sorgt. Was er jedoch keinesfalls mit Zauberei begeht, wie man vorerst vermutet. Somit sind wir auch bei dem faszinierendsten Punkt überhaupt dieses Buches. Alles was auf den ersten Blick mysthisch und verhext erscheint, ja so wirkt als sei ein Dämon am Werk, wird im Verlauf nach und nach aufgelöst. "Nichts ist wahr alles ist erlaubt" findet hier auch wenn es am Thema vorbei ist, hier eine Bedeutung. Denn für alles so unverständliche sorgen logische und gut durchdachte Tricks, dessen Auflösung mich echt verblüfft hat.  Und auch wenn es beim Lesen anders scheint, so kann man dieses Buch wohl als lyrisch schmackhafte Biografie eines Phantoms annehmen, denn obgleich man überwiegend die Beziehung zwischen Christine und Raoul liest, ist das Phantom stehts das Motiv des ganzen Geschehens, der ganzen Handlung, ja sogar der einzelnen Charaktere.

Abschliesend, und ich muss wohl erwähnen dass ich das nichtmal so rübergebracht habe, wie ich es beim Lesen empfand, ist wohl noch hinzuzufügen, dass dieses Buch aufgrund vieler Facetten eine so durchmischte Spannung mit sich trägt sodass man jedesmal überrascht ist wird, ohne dass man etwas ahnt. Generell war abgesehen vom Ende, welches anders verlief als ich dachte nichts vorhersehbar gewesen. Somit ist als allerletztes Fazit wohl zu sagen dass die Handlung sowie Charaktere hätten nicht besser durchdacht sein können, und auch der Schauplatz hatte nicht besser gewählt werden können, denn wenn man den Himmel mit der Hölle vereinen will eignet sich die Pariser Oper mit ihren ettlichen Obersowie auch Untergeschossen, dem Blick in den Sternenhimmel und den Unterwassersee,der sich hervorragend als STYX interpretieren lässt, einfach perfekt. Und wenn ein Dämon sich in Zeilen eines Buches widererkennt, ja dann hat das Buch etwas erreicht. Denn es hat nicht nur eine andere Welt, sondern dass innere meiner selbst offeriert.

Somit fühle ich mich keineswegs inkompetent, was die Bewertung angeht, wenn ich alles mit voller Punktzahl bewerte. Denn es floss leidenschaftlich Blut um die Bluttropfen zu liefern.
Euer Albtraum, die Hure Satans!

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